Mittwoch, 15. Juli 2015

Veränderungen

Es tut sich was im Irrenhaus.

Meinem neuen Kollegen und mir wurde letzte Woche eröffnet, dass man sich entschieden habe, zum Herbst diesen Jahres hin –wieder mal– umzustrukturieren und bei dieser Gelegenheit die Verantwortungen zu konsolidieren, diverse Produktionsbereiche zusammenzuführen und somit die Synergien effizienter nutzen zu können. Dadurch würde auch die fachliche Betreuung optimiert und die Leitung entlastet.

Einerseits ist das natürlich etwas Gutes. Ich werde meinen derzeitigen Chef los. Oder er uns. Wer kann das schon so genau sagen. Das, was ich so erfahren habe an Hintergrundaktivitäten um meinem früheren Kollegen abzuziehen bietet Spielraum für sehr viele Verschwörungstheorien. Andererseits komme ich/kommen wir in eine Abteilung, in der wir beide nicht sein wollen. Das Abteilungsklima ist –höflich ausgedrückt– suboptimal. Man gönnt sich gegenseitig nicht den Dreck unter dem Fingernagel.

Aber gut. Ich werde dem neuen Chef eine Chance geben. Die hat jeder verdient. Auch mein dann-bald-Ex-Chef hat die bekommen. Bis zu seiner Gehirnwäsche im Leadership-Training, durch die er dann vom Ansprechpartner zum Manager wurde. Was für den Neuen spricht, ist sein Wissensstand. Das Promotionsfach war genau DAS, was wir hier tatsächlich machen.

Die letzten Monate waren sehr, sehr hart. Immer auf der Hut zu sein, das man dem dann-bald-Ex-Chef keine Angriffspunkte bietet. Vollständig zum Leisetreter zu werden. Sich permanent auf die Zunge beißen müssen, auch beim gröbsten Mist. Sich permanent verstellen müssen. Quasi ein Parallel-Leben führen. Wie ein Zombi.

Aber - vielleicht ist es ja ein Glücksfall.
Ich bin gespannt.

Seit der Absage am 30-Jan-2015 habe ich es nicht fertig gebarcht, auch nur noch eine einzige Bewerbung zu schreiben. Völlig am Ende. Stehend erschlagen. Es hat meinen Psychodoc und mich Monate gekostet, mich aus dem Ich-bin-ein-Versager-Tal herauszuholen. Seit dieser Mitteilung nun scheinen im Moment grade die Lebensgeister wieder zu erwachen. Langsam und vorsichtig. Vielleicht schaue ich nächste Woche mal, was ich so finde.



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