Donnerstag, 19. November 2015

Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt

Ralph Waldo Emerson

Ja, ich gebe zu – im Moment fürchte ich mich. Ich fürchte mich davor, morgen Abend in den ICE nach Frankfurt zu steigen.

Mittwoch wurde ein herrenloses Gepäckstück wird bei der Schließfachanlage im Düsseldorfer Hauptbahnhof entdeckt. Stundenlange Sperrung. Ebenfalls Mittwoch (Nachmittag) wird in Bonn in der U-Bahn-Linie 16 ein verwaister Reisetrolley entdeckt. Die Bahn bleibt im Hauptbahnhof stehen. Mitfahrende müssen aussteigen, der Bahnsteig wird gesperrt. 3,5 Std Stillstand.

Ebenfalls Mittwoch (Abend) löst ein herrenloser Koffer in der Schalterhalle des Münchner Hauptbahnhofs aus. Das komplette Gebäude wird von der Polizei evakuiert, der Zugverkehr eingestellt. 3 Stunden lang. Und das, nachdem erst am Morgen 3 herrenlose Gepäckstücke aufgefunden worden waren, die eine stundenlange Sperrung zur Folge hatten.

Heute Mittag (Donnerstag) wurde der Münchner Hauptbahnhof schon wieder geräumt aufgrund eines herrenlosen Gepäckstücks. Ebenfalls heute Mittag wurde der Frankfurter Fernbahnhof komplett geräumt - wegen eines verdächtigen Snackwagens in einem ICE. 1 Stunde Stillstand. Und ebenfalls heute Mittag wurde die Eingangshalle des Frankfurter Hauptbahnhofs gesperrt – wegen einer herrenlosen Aktentasche und eines abgestellten Rucksacks. Auch hier eine Stunde Stillstand.

Vier Städte in 24 Stunden

Und dann sitzt da ein Bundesinnenminister in einer Pressekonferenz und gibt Äußerungen von sich, die einfach Haarsträubend sind. „Einen Teil der Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.“ Glaubt dieser Mann wirklich, das herrenlose Gepäckstücke die Bevölkerung weniger verunsichern? Gepäckstücke, die nach Aussagen des Bundespolizei-Sprechers Wolfgang Hauner "Auffallend oft von Flüchtlingen [sind]. Migranten, die unvorsichtig mit ihrem Gepäck umgehen. Sie denken sich nichts dabei, sind sich ihres Handelns nicht bewusst" [Zitat Ende]

Hallo? Es ist mit scheißegal, ob es Migranten sind, Deutsche, Österreicher oder Barbiepuppen. Aber lasst diese Leute die Einsätze bezahlen. Dann werden die Verursacher schon lernen, dass sie sich um ihr Gepäck zu kümmern haben. Das schweigt sich sicherlich ganz schnell herum. So ein Großeinsatz ist teuer

Ich jedenfalls habe Angst vor morgen.
Eine Heidenangst.



Mittwoch, 18. November 2015

*sigh*

Seit über 2 Monaten habe ich nichts mehr von meiner Mutter gehört. Also mit ihr gesprochen. Das es ihr gut geht weiß ich nur durch Bilder die sie, und meine Schwester, im Fratzenbuch posten. Daher weiß ich auch, das sie grade erst -schon wieder- gemeinsam in den Urlaub gefahren sind.

Nicht, das sie mir das nicht hätte am Telefon erzählen können. Oder wenigstens eine Mail schreiben. Nein. Seit meinem letzten Anruf bei ihr nichts mehr. Ich weiß, ein Telefon funktioniert in beide Richtungen.

Eigentlich.

Zumindest aus meiner Richtung. Aus der anderen ist es scheinbar gestört, funktioniert es offensichtlich nicht. Zumindest nicht in meine Richtung. Zu meiner Schwester dafür um so besser. Minimum 2-mal/Jahr fahren die beiden gemeinsam in den Urlaub.

Manchmal frage ich mich, ob meiner Mutter bewusst ist, das sie zwei Töchter hat. Ich bin mir dessen nicht so ganz sicher. Eine traurige Erkenntnis, offenbar keine Rolle im Leben der Familie mehr zu spielen. Irgendwie nicht zu existieren.


Mittwoch, 11. November 2015

Arschlochtage

Kennt ihr das? Ihr kommt morgens in die Arbeit und keine 30 Minuten später wisst ihr, dieser Tag kann nur noch verlieren.

Der eine Kollege, der seit einem Jahr Bescheid weiß, ignoriert die Absprache und baut richtig Mist (Woher soll ich das denn wissen? Mir sagt ja keiner was).

Der andere Kollege, dem man noch keine Antwort geben kann, weil man sie selber noch nicht weiß, nervt zum dritten Mal (Ich muss das aber jetzt wissen. Wieso weißt du das nicht?).

Der dritte Kollege hält sich nicht an Absprachen (Ach so? Naja, ich hatte keine Lust mehr zu warten).

Der nächste wiederum macht so wie er meint und baut Mist (Ach so? Ja, ne. Tut mir auch voll leid. Kann ich jetzt noch was dagegen tun?).

AARRRGGGGHHHHHH.

Eigentlich lief es die letzten Wochen wirklich entspannt. Seit der neue Chef da ist, kommt wirklich fast alles zurück in geordnete Bahnen und ich kann einfach nur meinen Job machen. Mehr habe ich ja auch nie gewollt. Einfach nur das machen, wofür ich eingestellt wurde.

Der alte Chef hat ja alles stehen und liegen lassen und sich mit fliegenden Fahnen aus dem Staub gemacht. Nicht schön, nicht sehr kollegial, aber ich hatte nichts anderes erwartet.

Und jetzt das.
Hinzu kommt noch die private Situation meines neuen Kollegen. Die ihn belastet und die seine volle Aufmerksamkeit erreicht. Blöd ist dann nur, dass er dadurch ein Aufmerksamkeitsdefizit in der Arbeit entwickelt hat und damit für mich zur Belastung wird. Denn den Schrott, den er veranstaltet, muss ich ausbaden bzw. wieder grade biegen.

Ich schaue mir das jetzt noch ein paar Tage an. Wenn sich dann nicht signifikant etwas verbessert, gehe ich zu meinem Psycho-Doc und ziehe die Reißleine. Ich stehe nervlich so sehr am Anschlag, dass ich mir selber eingestehen muss – ich kann nicht mehr. Ich mag auch nicht mehr.

Wieso bin ich eigentlich immer die Feuerwehr, die die Glutherde, Brandnester und Großbrände löschen muss die andere verursachen? Das steht SO nicht in meiner Stellenbeschreibung.