Freitag, 14. September 2018

immer wenn du denkst es läuft

kommt irgendwer daher und schmeißt dir nen Knüppel zwischen die Füße. Oder zeiht ihn dir durchaus auch mal über den Schädel. So jemand ist momentan mein Chef.

Viel hatte sich (in meinen Augen) in den letzten Monaten zum positiven gewendet. Man hat mir mehr Arbeit zukommen lassen, auch verantwortungsvolles. Alles ohne Druck oder Terminvorgaben. Arbeit, die ich mir selber disponieren konnte. Und die auch weitestgehend angenehm war. Von Spaß machen möchte ich nicht reden, aber es war wirklich ok.

Meine Stellenbeschreibung und mein Tätigkeitsfeld wurden angepasst und mein Chef sagte in diesem Gespräch auch, das man mir ddurch die neuen Aufgaben "eine Perspektive für die Zukunft geben wolle". Fand ich gut. Ich fand die Gesamtsituation auch relativ gut.

Ja, ich war der Meinung, wir hätten einen gemeinsame Basis gefunden um zukünftig miteinander arbeiten zu können.

Ja.
Nö.

Am Montag kam eine Mail der Personalabteilung, in der angefragt wurde, was denn meine Bewerbungen machen würden und ob ich mich auch schön brav weiter beworben hätte. Öhm. Nö, hatte ich nicht. Ich war ja der Meinung, eine gemeinsame Basis mit meinem Chef gefunden zu haben. Blöd wie ich nun einmal bin, habe ich das Gespräch mit meinem Chef gesucht und gefragt, ob er denn die Notwendigkeit noch als gegeben sehen würde mich weg zu bewerben.

Die klare Ansage bestand aus 2 Buchstaben - einem J und einem A . . . einfach nur ein JA.

Ich war wie vor den Kopf geschlagen, als dann noch die Aussage kam, das mich langfristig nicht mit mir planen würde und jetzt eh schon Arbeit für mich suchen müsste. Wie war das noch mal mit dem "eine Perspektive für die Zukunft"? Bin ich so dumm, das ich mir irgendwas eingebildet habe? Besser gefragt - war ich wirklich so naiv, zu glauben, das tatsächlich einen Basis vorhanden gewesen war? War ich so einfältig gewesen, zu glauben, man würde mir einen Chance geben?

Scheinbar schon.

Ich sehe, das meine Kollegin nur noch durch den Strohhalm atmen kann, weil ihr sie in ihrer Arbeit ersäuft. Die mehr als 110 Stunden pro Woche arbeiten müsste, um dem irgendwie Herr zu werden. Und dann kann man mich nicht beschäftigen und MUSS irgendwas für mich suchen? Ich weiß von einigen Teamleitern, das sie Arbeit an mich übergeben würden, aber da wird gemauert.

So langsam verstehe ich die Politik in diesem Unternehmen nicht mehr, wirklich nicht.

Vor Monaten habe ich schon gedacht, das man mich loswerden will. Das scheint sich jetzt zu bewahrheiten. Nur geht das leider nicht so einfach, wie sich die Hierarchie vorstellt. Meine Vermutung ist, das man es jetzt auf andere Art und Weise versucht. Zum Beispiel durch Unterbeschäftigung. Aber vielleicht schaffe ich ja, das für mich auszusitzen . . .

Mir ging es trotzdem beschissen.