Dienstag, 18. Juni 2013

Noch'n Buch (aus der Rubrik 101 in 1001)

Und wieder ein begonnenes Buch beendet.
Er ist wieder da: Der Roman.

Sommer 2011.
Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons. Eine Persiflage? Eine Satire? Polit-Comedy? All das und mehr: Timur Vermes' Romandebüt ist ein literarisches Kabinettstück erster Güte.



Einerseits erschreckend, andererseits aber auch wirklich komisch. Schon ein komisches gefühl, dazusitzen und zu denken „ja, da hat er Recht“. In dieser Geschichte begleitet man die Hauptperson, eben den „GröFAZ“ aus der Gosse bis hin zum Medienstar. Und das mit erschreckender Authentizität.

Beim Schließen des Buches überkommt einen die gruselige Erkenntnis, wie leicht es einem Mann wie Adolf Hitler heute fallen würde, die Gesellschaft wieder für sich zu gewinnen und zum anderen dieses komische Gefühl, ihn öfter mal sympathisch zu finden . . .

Trotzdem lesenswert.

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    Liegt schon bereit, hab mich aber noch nicht rangetraut.

    Bisher konnte Ich zu dem Schmöker die unterschiedlichsten Kritiken lesen von "Absoluter Blödsinn" bis "Superklassewannkommtmehr".

    Ich bin gespannt.....

    Grüße aus Kaiserslautern

    Philipp

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  2. Hallo Philipp.

    Schön, das du mitliest. Zum Buch kann ich dir nur raten, es selber zu lesen. Die Meinungen darüber gehen wirklich SEHR weit auseinander. Ich würde jedenfalls kein "Superklassewannkommtmehr" vergeben.

    Doch, es hat sich gelohnt, sowohl es zu kaufen, als auch zu lesen. Teilweise war es erschreckend, wie gut dieses Gedankengut passte. Und das man den GröFaZ gut fand.

    Wobei man sagen muss, das es vermutlich auch genauso geplant war vom Autor. Der ist bekannt dafür.

    Lies es und bilde dir selber eine Meinung.

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