Dienstag, 22. April 2014

Wenn eine eine Reise tut . . . oder . . . Ostern in Frankfurt, Part Four

Ostersonntag. Familientag. Yippie. Der Tag, auf den ich mich seit Wochen freue wie ein Schnitzel. Der Tag, an dem die Außenstehende sich im Kreise der trauten Familie aufhalten darf. Die gleiche Luft atmen darf. Der Tag, an dem ich (wir?) dann mal so richtig gezeigt bekommen haben, wo wir eigentlich stehen in dieser Familie. Wieder mal.

Wir kamen etwas zu spät an, da der Bus Verspätung hatte. Eigentlich kein Problem, sollte man meinen. Sollte man. War aber nicht so. Die ganze Sippe war nämlich fast fertig mit dem Hauptgang, als wir zur Tür herein kamen.

Grade einmal 10 min Verspätung und die Sippe hat den Hauptgang schon fast drin?! Nicht die Vorsuppe. nein, nein. Hauptgang. Wir durften uns dann an den leergefressenen Tisch setzen und bekamen die Suppe serviert. Noch während wir am essen waren fing die Schwester des bMva damit an, vom übrig gebliebenen Braten mit den Fingern die Kruste ab zu pulen und zu essen.

Ich war bedient. Restlos bedient. GsD hatte die Hausherrin aber noch Braten „warmgehalten“ in der Küche und servierte uns 3 Scheiben, die sie mit dem Messer aufgespießt an den Tisch trug – und dann auf den Teller des Mannes an meiner Seite fallen ließ. Gut, das störte mich jetzt weniger, als die Finger der Schwester am Fleisch auf dem Tisch. DAS war einfach unappetitlich.

Als Nachtisch gab es Käsekuchen. An dem war prinzipiell nichts auszusetzen. Eher am Verhalten des halslosen Ungeheuers neben mir. Aber um den bMva zu zitieren: „Nicht meiner.“ Damit hat er Recht. Es ist nicht seiner, sondern der seiner Schwester. Der Frau, die so sehr in ihrer eigenen heilen Welt lebt, das sie nicht bemerkt, wie alles um sie herum zusammenbricht in ihrem heilen Märchen. Deren beide Kinder verhaltensauffällig sind ob der Situation daheim und deren Mann offen eine (im Übrigen verheiratete) Freundin hat. Aber darüber wird ja nicht geredet. Es ist ja eine Außenstehende am Tisch.

Scheiß auf Familienfeiern.
Einfach alles verlogener Mist.

Zum Abschluss des Tages waren der bMva und ich dann Abends im Theater. Mal wieder die dramatische Bühne, dieses mal allerdings in der Exzess-Halle. Es gab „Hänsel und Gretel, die Dämonenjäger. Grimms sämtliche Märchen, leicht gekürzt“.

Die Kurzversion lautete einfach: Sämtliche Märchen der Brüder Grimm als trashiges Apocalypse-Märchen, voller perverser Prinzen und blutgeilen Hexen, der heißeste Act seit dem Wunderlichen Spielmann und dem Duett von Brüderchen und Schwesterchen. Lassen Sie ihre Kinder zu Hause, es wird schmutzig und gemein. Ab 18 Jahren.

Ja. Und genau das gab es dann auch.





2 Kommentare:

  1. Das Verhalten der "Pseudo-Familie" ist wirklich grenzwertig.... warum kann man mit dem Essen nicht warten? Kann man da von eurer Seite aus keine Konsequenzen ziehen? Soll heißen: wenn wir euch noch nicht mal 10 Minuten warten wert sind, brauchen wir ja beim nächsten Mal gar nicht zum Essen vorbei kommen. Wir kommen dann lieber zum Kaffee.... dann kann euch keiner vorwerfen, ihr würdet euch ausklinken, aber ihr hättet dieses ekelige Verhalten nicht.... Alles sehr fragwürdig.....

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  2. Offensichtlich konnte man es nicht, sonst hätte man es getan. Was die Konsequenzen angeht, werde ich mal mit dem bMva reden. Er fand das schließlich auch nicht gut.

    Ich will nur nicht als diejenige dastehen, die Unfrieden in die Familie trägt. Also habe ich einfach die Klappe gehalten und mir so meine Gedanken gemacht.

    Der nächste Familienfeiertermin ist Ende Juli, wenn der Vater Geburtstag hat. An dem Wochenende werde ich, so wie es aussieht, in FFM sein da der bMva an diesem WE vom Segeln aus SCO zurückkommt und wir uns bis dahin 3 Wochen nicht gesehen haben.

    Aber ob ich zur Feier gehen werde, kann ich nicht sagen. Aber wahrscheinlich wohl nicht.

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